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Montag, 4. Januar 2010

03.01.10 Bungy und Paradise Beach

Nach dem zweifelhaften Vergnügen mit "Camel" im Plettenberg Game Reserve ging es zur Tranquility Lodge im Nature Valley, um uns von den Anstrengungen des dreistündigen Ausritts zu erholen. Es war tatsächlich eine Oase der Ruhe, umgeben von einem hektischen Strandleben. Die Südafrikaner geniessen noch die letzten Stunden Urlaub, bevor der Ernst des Lebens für sie wieder losgeht. Dann wird es schlagartig ruhiger in den Hot Spots, an denen die Südafrikaner ihre freien Tage geniessen. Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück ging auch die Fahrt für uns weiter Richtung Tsitsikamma National Park und Paradise Beach als nächstem Übernachtungsort. Der Ritt von gestern steckt allerdings noch immer tief in den Sitzknochen. In den Western reiten die Helden acht Stunden Galopp durch die Prärie, um sich danach locker auf einen Barhocker zu schwingen. Dies ist jedoch nach meiner persönlichen aktuellen Erfahrung von drei Stunden gemächlichem Trott für Menschen anatomisch völlig unmöglich zu bewerkstelligen. Ich will nicht wissen, wie viele Fehltage Old Shatterhand wegen Sitzbeschwerden hatte. Diese Tatsache wird uns in der einschlägigen Literatur und den Verfilmungen einfach unterschlagen. Neben diesen körperlichen Beschwerden lastete die Schmach dieses jämmerlichen Ausritts natürlich schwer auf meinem Ego. Da kam der mit 216 Meter welthöchste Bungee Jump von der Bloukrans River Bridge im Tsitsikamma gerade recht. Ich habe noch nie im Leben einen Bungee Jump absolviert. Aber hier kam alles zusammen. Diese grandiose Kulisse und die einmalige Gelegenheit von 216 Meter zu springen waren dann doch zu verlockend. Um 13:00 Uhr ging es dann über einen Steg in schwindelerregender Höhe zur Plattform auf der Mitte der Brücke. Dies alleine ist schon ein Erlebnis. Jetzt steigt die Spannung und die Vorlauten, die vorher noch Witze gerissen haben, klammern sich am Steg fest. Manuela ist per "Flying Fox" schneller und spektakulärer in der Brückenmitte am Drahtseil hängend zur Plattform gekommen. Die Springer sind durch die Kennzeichnung auf dem Handrücken zu identifizieren. Auf dem Handrücken sind das Absprunggewicht, die Springernummer und die Uhrzeit des Sprungs notiert. Ich bin Springer Nummer 90 an diesem Tag. Das Gewicht wird leider jeden Tag mehr hier in Südafrika. Ich war der schwerste Springer in der Gruppe. Vor dem Absprung wird noch einmal das Gewicht gegengecheckt, denn dies ist wichtig für die Einstellung des Sprungseils. Es soll ja wenn möglich noch vor dem Boden enden. Dann geht es zum Absprung. Die Füße werden zusammengebunden und das Seil an den Füßen zweifach befestigt. Ich denke mir, ob das so hält? Da Laufen mit den zusammengebundenen Füßen ja nicht mehr möglich ist, geht es gestützt von zwei Helfern zum Absprung. Direkt vor mir geht es über 200 Meter direkt in die Tiefe. Unten schlängelt sich ein kleiner Fluß. Und der Körper produziert Adrenalin bis zum Anschlag. Nur nicht Nachdenken! Arme seitlich nach oben, Blick nach vorne, der Puls rast und der Countdown läuft von fünf herunter. Dann geht es im freien Fall aus über 200 Meter in die Tiefe. Ein unbeschreibliches Gefühl, in die Weite und Tiefe zu springen. Dieses Gefühl lässt sich nicht beschreiben, man muß es selbst erlebt haben. Auch Springer, die zuvor bereits Bungee Jumps absolviert hatten, waren zutiefst beeindruckt von diesem Erlebnis. Ich sowieso. Und das Ego war stabilisiert. Viele Grüße an "Camel"!
Nach diesem tief beeindruckenden Erlebnis ging es weiter in den Tsitsikamma hinein an die wilde Felsenküste. Dort war es uns dann auch noch vergönnt eine Gruppe Delphine beim Springen durchs Wasser zu beobachten - was ein Tag. Jetzt mussten wir uns aber sputen, denn 150 Kilomer lagen noch vor uns bis zum nächsten B&B in Paradise Beach. Auf der Fahrt hatten wir schweren Regen und der Scheibenwischer an unserem Kleinstwagen musste Schwerarbeit verrichten. In Paradise Beach war es dann aber trocken und wir wurden von den deutschen Auswanderern aus Sachsen im B&B herzlich willkommen geheissen.Zwei Urlauberpärchen aus Deutschland waren auch schon da. "Warum springst Du da runter?", war natürlich die Frage des Abends. "Weil mir danach war", war die einfachere Antwort. Die ganze Geschichte mit Camel bleibt zwischen uns beiden und geht keinen etwas an.
Die Bilder vom Sprung als Beweis, dass alles kein Traum war, sind ins Online-Album hochgeladen. Am Montg geht es dann weiter zum Addo Elephant National Park. Dann sind wir wieder auf "Großwildjagd" und wahrscheinlich auch ohne Internet. Wir sind in einem B&B, den wir aus Deutschland über Internent gebucht haben und den kein  Mensch kennt hier. Wir sind daher sehr gespannt, was uns erwartet. Also bis später!

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