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Willkommen

... im Blog der Familie Hämmerle.
Wir berichten hier immer wieder Aktuelles aus unserem Tier- und Menschenleben.
Viel Spaß damit.

Samstag, 20. Februar 2010

Umzug von Hämmerle´s Welt

Der Blog ist umgezogen. Die neue Adresse lautet: www.myhaemmerle.de.

Sonntag, 14. Februar 2010

Vom Harveys zum Südbahnhof

nach vielen Jahren Abstinenz war heute wieder ein Frühstück bei Harveys in Frankfurt angesagt. Das Harveys besticht durch seine tollen Räumlichkeiten. Sehr hohe Decken, große hohe Fenster und ein sehr schönes Ambiente. Und natürlich ein tolles Frühstück. Gut gestärkt ging es dann weiter in eine weitere Kultstätte Frankfurts, in den Südbahnhof. An der gleichnamigen S-Bahn-Haltestelle gelegen. Waymond Harding hat mit seinen Soulprotectors mal wieder mächtig eingeheizt bis der Saal tobte und der Tag verging wie im Flug. So kommt man ganz gut über den Fasching. Aber nächstes Jahr wird dann Karneval gefeiert! Fest versprochen, am 1. Januar in Cape Town beim Cape Town Minstrel Carnival.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Die Reiseplanung für Südafrika 2010 / 2011 steht

So, jetzt steht auch der erste Teil der Südafrika-Reise 2010/2011. Nach der Ankunft in Johannesburg am 11. Dezember geht es nach einer Übernachtung in Johannesburg weiter in den Krüger Nationalpark. Dort werden wir 5 Nächte in einem Baumhaus schlafen und von dort Safaris bei Tag und Nacht, per 4x4 und zu Fuß durchführen. Von dort geht es dann mit dem gemieteten 4x4 weiter nach Swaziland, Newcastle, Drakensberge in das Königreich Lesotho. Dort werden wir drei Nächte verbringen und dieses faszinierende Land erkunden. Weiter geht es von dort nach Durban, wo wir den Flieger nach George nehmen. Wieder mobil mit dem nächsten Mietwagen geht es von George nach Oudtshoorn, wo wir Weihnachten im Straussennest von Carmen und Dario verbringen. Dort freuen wir uns natürlich riessig auf den Besuch bei unserem Patenkind Chantelle und ihrer Familie. Weiter gehts nach Knysna, das auf unserer letzten Reise zu kurz gekommen ist. Dort werden wir vier Tage bleiben und die herrliche Umgebung erkunden. Über Swellendam, wo wir natürlich wieder in der Marula Lodge haltmachen und dem liebevollen Franschhoek geht es weiter nach Cape Town. Natürlich wieder in Toms Guesthouse zu Guenter und Martin. Silvester und Karneval in Cape Town bilden also den tollen Abschluss der Reise, bevor es leider wieder mit dem Flieger zurück ins kalte Deutschland geht.
Heute sind die Buchungsbestätigungen von Doris Meixner (www.bhabhathane.co.za) gekommen. Doris Meixner hat uns tatkräftig und zielsicher bei der Planung und Buchung vor allem des ersten Reiseteils sowie der Mietwagen und Inlandsflüge unterstützt. Jetzt zählen wir die Tage bis es losgeht! Leider noch ziemlich viele.

Sonntag, 31. Januar 2010

Mit der BMW auf dem Harley-Treffen

Joe Bonamassa, dieser geniale und in den Medien völlig unterschätzte Blues-Musiker aus den USA kommt nach Deutschland! Durch Zufall habe ich dies im Internet entdeckt. Was wäre das Leben ohne Internet! Schnell die Karten online gebucht, bevor diese einmalige Chance weg ist. Erst zu Hause habe ich dann genauer recherchiert, wo ich eigentlich gelandet bin: Auf dem großen Harley-Treffen "Magic Bike Rüdesheim". Und das als eingefleischter BMW GS-Fahrer! Macht nichts. Am Freitag den 4. Juni gehts mit der GS zu den Harley-Kollegen. Wenn sie mir blöd kommen, was ja überhaupt nicht zu erwarten ist, lade ich sie auf eine Runde Schotterpiste ein ;-) Gepflegte Landstrasse kann jeder. Also gibt es einen Tag Harleys gucken mit dem typischen Biker-Begleitprogramm. Und am Abend dann die große Blues-Party mit Joe Bonamassa!!!!!
Let´s blues.
Ich habe noch eine Karte zu vergeben!

Sonntag, 24. Januar 2010

Planungen für Weihnachten und Silvester 2010 sowie Karneval 2011

Ich bin ja zugegebenermaßen ein echter Silvester-Muffel, aber das kommende Silvester wird der Knaller. Günter und Martin von Toms Guesthouse in Kapstadt waren natürlich etwas verblüfft, dass wir kaum abgereist schon mit der Reservierungsanfrage für Silvester 2010/2011 um die Ecke kamen. Aber diese Location mussten wir uns natürlich sichern. Am 2. Januar steht in Kapstadt dann Karneval auf dem Programm. Die Coloured nehmen dann einen Tag die Stadt ein. Geschmückt in farbigen Kostümen und natürlich mit der entsprechenden musikalischen Untermalung. Da ich durch die schwäbisch-alemannische Fastnacht vorgeprägt bin, ist das natürlich ganz nach meinem Geschmack. Auch in den Towns von Kapstadt "Cape Flats" gibt es Zünfte "Klops", die sich das ganze Jahr auf diesen Tag vorbereiten.Wir können es kaum erwarten.
Auch das kommende Weihnachten wird natürlich etwas anders aussehen. Wir werden an Weihnachten in Oudtshorn sein, wo unser Patenkind Chantelle lebt. Übernachtet wird natürlich wieder im Straussennest bei Carmen und Dario.

Die Urlaubsplanung macht schon richtig Freude und lenkt von dem kalten Wetter ab. Jetzt gilt es noch die erste Urlaubshälfte mit Krüger Nationalpark, Königreich Swaziland und eventuell Lesotho zu planen. Das ist neues Terrain.

Freitag, 22. Januar 2010

Südafrika wir kommen wieder!

Der Südafrika-Virus hat uns erwischt und so haben wir, kaum ein paar Tage aus Südafrika zurück, wieder Flüge gebucht. Diesmal geht es von Frankfurt nach Johannesburg (Jo-burg), ein paar Tage Safari im Krüger Nationalpark und dann weiter  über Swaziland, Lesotho in bereits bekannte Gefilde. Gestoppt wird natürlich in Oudtshoorn bei Chantelle und dem Straussennest. Silvester wird in Kapstadt bei Günter und Martin in Tom`s Guesthouse gefeiert. Am 4. Januar 2011 gehts dann leider wieder zurück - ausser eine Immobilienmaklerin hat uns erfolgreich bequatscht und auch noch einen Job besorgt. So der Plan. Leider gehts erst ab 10. Dezember los.Für die letzte Südafrikareise hatten wir eine Woche Vorbereitung, Jetzt fast ein Jahr.Vielleicht dazwischen ein Kurztrip für eine Woche??

Freitag, 15. Januar 2010

Southafrica Blues

Ich höre ja leidenschaftlich gerne Blues, aber dieser Blues liegt mir gar nicht - der Southafrica Blues. Von deutlich über 30 Grad Celsius und einem superleckeren Entrecote an der Waterfront zum Abschied ins winterlich kalte trübe Deutschland. Da muß man ja den Blues bekommen.Die Nachtflüge sind ideal: abends einsteigen, morgens aus dem Sitz entquetschen und wieder aussteigen. Und der ganze Tag liegt noch vor einem. So rückt Südafrika noch ein Stück näher. Denn das Gläschen Wein zum Abendessen war nicht ganz so lecker wie die letzten Tage. Es war einfach ein toller Urlaub. Aber was hat diesen Urlaub so besonders gemacht gegenüber den anderen Reisezielen wie Vietnam, USA oder Bangkok? Es ist die Kombination aus Übernachtung im Bed&Breakfast, einer faszinierenden abwechslungseichen Natur und beeindruckenden Tieren, besonders aber den freundlichen hilfsbereiten Menschen. Ob arm oder reich, Südafrikaner oder Auswanderer, schwul, lesbisch oder hetero, wir haben in diesen drei Wochen viele Menschen getroffen, uns gut unterhalten und viel gelernt über dieses Land mit so vielen Problemen und Widersprüchen. Für die kleine Chantelle in Oudtshorn haben wir Verantwortung übernommen.Von der lockeren Art und der absoluten Serviceorientierung versuche ich mir etwas mitzunehmen. Die Suche nach einem vernünftigen Steak-Restaurant im Großraum Frankfurt startet gleich morgen.Wer hat gute Tips? Ab jetzt hält uns die schiere Hoffnung auf den nächsten Trip nach Südafrika warm.Wir werden wieder live berichten! Sponsoren willkommen!

Donnerstag, 14. Januar 2010

13.01.2010 Table Mountain, Cape Town

Zum Ende des Urlaubs gibt die südafrikanische Sonne noch einmal Alles! Schon morgens flüchten wir zum Frühstück in den Schatten. Doch der Tafelberg ist seit Tagen erstmals wieder frei von Wolken. Damit steht auch schon ein zentraler Teil des Tagesprogramms. Ausgestattet mit Mütze und Sonnenschirm geht es los zur Kabelbahn. Hier erwartet uns das erste Mal so eine richtige Warteschlange. In dieser entdecken wir aber die belgische Familie wieder, mit der wir durch Addo und Schotia getourt sind. Die Gondel dreht sich auf dem Weg nach oben um sich selbst, so dass man einen tollen Ausblick auf Cape Town bekommt. Schön zu sehen ist das neue Stadion, rechtzeitig fertig geworden für die WM. Das hatte den Südafrikanern kaum einer zugetraut. Alle Arbeiter bekommen zwei Freikarten für die Spiele. Wahrscheinlich landen viele davon auf dem Schwarzmarkt und können noch direkt vor Beginn der Spiele gekauft werden. Vom Tafelberg hat man auch einen schönen Blick auf Robben Island, die Gefängnisinsel auf der Nelson Mandela lange in Haft war. Tickets für eine Tour müssen allerdings Wochen bis Monate zuvor bestellt werden, um einen Platz auf dem Schiff für die Überfahrt zu ergattern. Eine Woche Vorbereitung für unsere Reise war hierfür natürlich zu kurz. Noch ein Grund wiederzukommen. Nach einem Rundweg über den Berg gings zurück zu Tom´s Guesthouse, wo Guenter gerade versuchte einem kleinen schwarzen Boy das Schwimmen beizubringen. Fast keines der schwarzen Kinder hier kann schwimmen, obwohl sie hier am Meer aufwachsen. Apropopos Schwimmen im Meer. Diese Woche gab es eine tödliche Haiattacke an einem Beach hier in Cape Town. Es soll ein riessiger Hai gewesen sein, der nahe ans Ufer kam, wo die Wassertiefe nur noch zwei Meter beträgt. Der Hai hat einen Urlauber aus einer Schwimmergruppe attackiert und getötet. Zunehmend kehren die Haie in ihr ursprüngliches Revier zurück und treffen dort auf Menschen, die ihnen ihren Lebensraum streitig machen. Das geht nicht immer gut. Der Bericht über den Haiangriff in den lokalen Medien ist nichts für schwache Nerven.Nachdem wir uns von der heissen Tour auf dem Tafelberg am Pool erholt hatten ging es Cape Town unsicher machen. Ich muß zugeben, ich habe mich in Cape Town unsterblich verliebt. Es gibt unzählige stylische Cafes und Restaurants. Dank des Wetters spielt sich das Leben auf den Strassen und in den Restaurants ab. Und das alles ganz easy und locker. Die Waterfront ist dafür sehr modern mit Läden, in denen alle Labels angeboten werden, die stylisch und teuer sind. Ich habe selbst in Bad Homburg noch nie so viele teure Autos auf einem Fleck gesehen wie hier in Cape Town. Wer Geld hat, zeigt es auch. Es ist aber amerikanisch, das heisst es wird kein Kult daraus gemacht und es fehlt laut Aussagen der Deutsch-Südafrikaner der deutsche Neidfaktor. Beim Barber an der Waterfront gab es noch einen neuen Haarschnitt. Abends war ein Steak bei Rick´s Cafe angesagt. Die gesamte Einrichtung des Restaurants ist dem Film Casablanca nachempfunden. Ein tolles Ambiente und wiederum ein vorzüglicher Service. Ohne vorherige Reservierung geht allerdings gar nichts. Ich habe schon Angst vor unserem ersten Restaurantbesuch in Deutschland. Egal wo dies sein wird, das gibt einen Absturz was Service und Freundlichkeit anbelangt. Den Abend haben wir mit neu angereisten Gästen am Pool bei einer Flasche Wein verbracht. Sie sind jetzt erst einmal 10 Tage in Cape Town, dann für vier Wochen mit dem Camper unterwegs. Da kann man schon neidisch werden! Noch eine Nacht, noch ein Frühstück. Gott sei Dank haben wir den Nachtflug mit Lufthansa direkt nach Frankfurt. So haben wir noch einen letzten Tag vor dem Abflug, um den Mietwagen abzugeben und noch einmal Cape Town unsicher zu machen.
Cape Town, we will be back!
Dies ist der letzte Teil des Reiseberichts live aus Südafrika. Der nächste Bericht kommt aus good old cold Germany, wo Manuel und unsere beiden Mini-Chetaahs Crispy und Crunchy schon auf uns warten.Es hat mir Spaß gemacht täglich meine Eindrücke und Erlebnisse hier niederzuschreiben. Ich hoffe, ihr habt möglichst viel an diesem Spaß teilhaben können und ein bisschen Feeling für Südafrika bekommen und der Funke ist vielleicht bei dem einen oder anderen übergesprungen. Die Fußballwütigen werden ohnehin schon eine Reise nach Südafrika planen oder sich mit dem Gedanken tragen. Geniesst die Spiele, aber lasst euch auf Land und Leute ein, wenn der Schiri das Spiel abgepfiffen hat. Ihr werdet es nicht bereuen!

Mittwoch, 13. Januar 2010

12.01.2010 Cape of Good Hope

Ausgerüstet mit einer Karte und vielen guten Tips von Guenter von Tom´s Guesthouse ging es auf die Tour zum Kap der guten Hoffnung. Eine sehr schöne Tour entlang der Küsten zum Cape Point und Cape of Good Hope. Irgendwie haben sich aber alle Tiere versteckt an diesem Tag. Weder die die gefürchteten Baboons-Affen waren zu sichten, von denen es unzählige Geschichten gibt, wie sie Touristen um ihr Hab und Gut bringen, um etwas Essbares zu erwischen. Noch die Pinguine. Aber wir sind in diesem Urlaub so verwöhnt worden mit Tiererlebnissen, dass wir uns nicht beschweren wollen. Abends ging es dann mit Guenter und Martin sowie zwei weiteren deutschen Gästen lecker zum Essen. Bei einem Gläschen Wein im Guesthouse wurden Geschichten rund um Südafrika ausgetauscht. Einer der Gäste aus dem hohen Norden Deutschlands berichtete von seinem Waisenhaus für Kinder, das er in Knysna gebaut hat. Guenter und Martin bauen Häuser im Township. Mit relativ wenig Geld lässt sich hier viel bewegen. Zum Beispiel durch die Versorgung de Kinder mit gesunder Nahrung wie Obst und Gemüse. Vielen Kindern fehlen bereits früh die Zähne aufgrund der schlechten einseitigen Ernährung. Dies ist nicht nur eine Frage des sich leisten könnens, sondern die Kinder kennen einfach kein Obst und Gemüse und müssen erst an das gesunde Essen herangeführt werden. Große Hoffnungen werden in die anstehende Fußball-WM gesetzt. Vor allem auch um ein objektiveres Bild im Ausland über Südafrika zu entwickeln, das heute sehr stark geprägt ist durch Berichte über Gewalt und Verbrechen. Dies gibt es natürlich, aber sehr stark konzentriert auf bestimmte Städte und Regionen und die Townships. Wir haben uns hier in Südafrika immer sehr sicher und wohl gefühlt. 

Dienstag, 12. Januar 2010

11.01.2010 Stellenbosch, Cape Town

Den vormittag haben wir in Stellenbosch verbummelt. Hier gibt es zahlreiche nette Cafes und Restaurants. Noch ist es relativ ruhig, aber wenn am 1. Februar die Studenten zum Einschreiben kommen, geht hier wohl der Bär ab. Von unserem B&B Albarosa haben wir den Tip bekommen, dass in Spier ein Cheetah-Park mit kleinen Cheetahs ist und ein Restarant, in dem es afrikanisches Essen in afrikanischer Atmosphäre gibt. Cheetah Outreach hat sich der Aufzucht von Cheetah-Babys gewidmet sowie der Aufklärung über diese Tiere und dem Schutz dieser Tiere vor dem Menschen. Die Cheetah-Babys kann man gegen eine enstrechende Eintrittsgebühr streicheln. Kein Vergleich allerdings mit unserem Cheetah-Walk, bei dem wir viel längere Zeit mit den Tieren verbringen konnten und einen intensiveren Kontakt zu diesen majestätischen Tieren hatten. Interessant und empfehelnswert ist das gleich nebenan liegende Restaurant Moyo. In einer Zeltlandschaft gibt es ein Büffet mit einer riessigen Auswahl an afrikanischen Speisen. Begleitet wid das ganze durch ein folkloristisches Rahmenprogramm mit Tanzgruppen und Bemalung. Natürlich touristisch aber trotzdem sehr nett gemacht. Dann ging es weiter zu unserer ersten und letzten Station auf der Reise: Cape Town. Vonn Stellenbosch sind es nur 40 Minuten zu fahren, doch fährt man auf dieser kurzen Strecke wie in eine andere Welt. Rechts und links der Strasse sind wieder riessige Townships zu sehen und der Verkehr ist wieder einer Großstadt angemessen. Wieder etwas ungewohnt, nachdem wir lange Strecken auf einsamen Strassen unterwegs waren. Dank Navi ist unser B&B in Cape Town schnell gefunden. Wir sind in Toms Guesthouse, wo wir von Martin und Guenter herzlich empfangen wurden. Toms Guesthouse ist uns in Deutschland von Kolegen, die bereits dort waren sehr ans Herz gelegt worden. Und tatsächlich, bei Guenter und Martin ist man in Cape Town sehr gut aufgehoben. Das wird unser Stamm-B&B in Cape Town. Aber erst einmal gilt es das Auto Cape-Town-tüchtig zu machen. Das heisst: völlig entrümpeln. Denn wo es auch nur das kleinste Anzeichen für etwas Lohnenswertes gibt droht das Aufbrechen des Autos. Also auch keine (leeren) Tüten oder Verpackungen und den Zigarettenanzünder wieder einstecken, denn dies deutet auf ein Navi hin, was unser Wägelchen sofort zum Ziel der Begierde macht. Gut vorbereitet geht es abends zur Bayside in das Bayside Cafe, um den Sonnenuntergang bei einem delikaten Filletsteak und einem Fläschchen Wein zu genießen. 300 gramm feinstes Fillet, medium-rare, Beilagen und Saucen lenken nur unnötig ab.Was mir an Südafrika beim Essen gehen super gut gefällt ist, neben dem vorzüglichen Essen natürlich, die absolut legere Kleiderordnung selbst in gehobenen Lokalen.Kurze Hosen, T-Shirt und Schlappen sind völlig normal. Wenn man in Deutschland in solch einer Montur ein mittelprächtiges Restaurant betritt wird man entweder schief angeschaut oder des Lokals verwiesen. Solche Abende dürften nie enden ....

Montag, 11. Januar 2010

10.01.2010 Die blutige Schlacht im Albarosa Stellenbosch

Die Geschichtsbücher müssen neu geschrieben werden! Heute Nacht wurde im B&B Albarosa in Stellenbosch die Schlacht der Schlachten geschlagen! Nach einem leckeren Abendessen sind wir ermattet in unser Bett gefallen und haben das Licht gelöscht. Nicht wissend, dass der tückische Hinterhalt bereits gelegt war. Kaum war das Licht aus, fielen die Gegner über uns her. Sie waren zahlreich, klein schnell und wendig und gut bewaffnet. Unsere vereinzelten Versuche der Gegenwehr waren lächerlich und haben die Gegner nur noch zu weiteren Attacken ermutigt. Unser Blutzoll war hoch. Entweder wir gaben noch den Rest unseres wertvollen Körpersaftes her oder Gegenattacke, das war die Frage.Dann bereiteten wir den Gegenschlag vor. Licht an und in den Einzelkampf Mann gegen Frau und Frau gegen Frau. Die Gegner trugen bereits schwer an ihrer Beute. Nur noch Tiefflug war ihnen möglich, so schwer waren sie geworden. Daher wurden Sie zu einem leichten Opfer für uns. Mit dicken Bäuchen konnten sie sich an den Wänden und Decken nicht verstecken. Es gab kein Entrinnen. So wurden die Gegener in der blutigen Schlacht von Stellenbosch in der Nacht vom 10. auf 11. Januar 2010 niedergerungen. Erschöpft fielen wir nach diesem heroischen nächtlichen Kampf wieder in die Kissen und schliefen bis die afrikanische Morgensonne uns weckte. Der Blutverlust konnte durch ein ausgedehntes Frühstück wieder wett gemacht werden. Zu unserem Glück hatten wir am Abend zuvor bereits mit der Reduktion des Alkoholkonsums angesichts des nahenden Urlaubsendes begonnen. So hatten wir ein scharfes Auge und der böse Hinterhalt konnte uns nichts anhaben. Südafrika ist ein modernes Land, doch manchmal kommt die Wildnis noch immer bis in die Zimmer eines B&B!
Be prepared!

10.01.2010 Stellenbosch

Stellenbosch ist sie zweitälteste Stadt Südafrikas (1685) und eine Studentenstadt mit über 20.000 Studenten, die gerade wieder zum Semesterbeginn in die Stadt eintrudeln und mit Leben füllen. Wir sind im B&B Albarosa ganz in der Nähe der historischen Altstadt untergebracht. Dieses B&B ist auch eine der sehr guten Empfehlungen von Barbara (Cactusberry Lodge, Cape Town). Während Franschhoek, "die Ecke der Franzosen", wo wir auf dem Weg von Montagu nach Stellenbosch Halt gemacht haben zwar sehr hübsch aber aus meiner Sicht doch sehr versnobbt ist, kommt Stellenbosch sehr bodenständig daher. In Franschhoek war zum Beispiel die Dichte der Nobelkarossen doch sehr hoch (zwei Audi R8 auf 50 Meter!) und der Blick auf die Immobilienpreise in den Schaufenstern der Immobilienmakler zeigte an, dass die Immobilienpreise sich äquivalent zu den Fahrzeugtypen verhalten. In Deutschland verhält sich Franschhoek zu Stellenbosch vielleicht wie Düsseldorf zu Freiburg. Mir persönlich liegen eher Freiburg und Stellenbosch, wobei ich Stellenbosch wegen des Wetters im direkten Vergleich noch deutlich den Vorzug geben würde. Sorry liebe Düsseldorfer und Freiburger. Es gibt hier schöne Geschäfte zum Bummeln und Shoppen sowie zahlreiche Cafes und Restaurants in denen sich Studenten die Vorlesungs(freie)-Zeit vertreiben können. Die Nähe zu Cape Town und zum Ozean sind weitere dicke Pluspunkte. Wenn ich also einmal auswandern sollte, dann steht Stellenbosch auf der Hitliste der Fluchtorte ganz weit oben. Attraktive Angebote also gerne per email an mich. Da heute Sonntag ist, sind viele Geschäfte geschlossen. In Anbetracht des nahenden Urlausendes werden wir den morgigen Vormittag für Einkäufe von Souvenirs und Mitbringsel verwenden. Der Gedanke an den Heimflug lässt mich allerdings erschaudern. Nicht nur, dass ein Urlaubsende immer etwas Dramatisches und Trauriges an sich hat. Beim Blick auf die Titelseite der FAZ online sehe ich doch tatsächlich einen Bagger Schnee in Norddeutschland von der Autobahn schaufeln. Bitte schaufelt den Schnee auf alle Landebahnen in Deutschland. Dann können wir hier noch etwas verlängern. Diesen Temperaturunterschied von über 40 Grad Celsius (ins Negative wohlgemerkt!) hält doch kein Mensch aus.
Da wir uns auf die wegen Schnee gesperrten Landebahnen nicht verlassen können, geht es morgen dann zur letzten Station des Urlaubs nach Cape Town zurück. Dort sind wir in Tom´s Guesthouse untergebracht, von dem alle unsere B&B-Gastgeber bisher nur geschwärmt haben. Bei der Ankunft hatten wir uns ja relativ schnell aus Cape Town davongemacht. Jetzt steht das volle Touristenprogramm ins Haus.Robben Island fällt aus, da diese Tour in der Hauptsaison lange vorher gebucht werden muß. Ausserdem ist das noch ein guter Grund wiederzukommen. Eine Township-Tour steht aber noch auf der todo-Liste und natürlich das Kap der guten Hoffnung.

Sonntag, 10. Januar 2010

Online Fotoalbum ist wieder aktuell

Mit den Internetzugängen haben wir in den letzten Tagen in den B&B wenig Glück gehabt. Jetzt sind wir in Stellenbosch, der zweitältesten Stadt Südafrikas und einer tollen Studentenstadt in einem der besten Weinanbaugebiete Südafrikas. Lauter Superlative.Auch hier funktioniert das Internet im B&B nicht. Dafür gibt es tolle Studentencafes mit Internetzugang. Ein Geheim-Tip an alle Studenten, die mal ein Auslands-Semester an einem attraktiven Ort einlegen wollen! Es gibt heute natürlich (wieder) Wein zum Abendessen.

09.01.2010 Cango-Caves, Montagu

Da wir den Swatberg-Pass ja bereits einmal gefahren sind waren wir zügig unterwegs. Diesmal hatten wir tatsächlich ein paar Begegnungen mit entgegenkommenden Autos, was zu engen Ausweichmanövern auf der einspurigen Paßstrasse führte. Aber auch an das Fahren auf der Piste gewöhnt man sich relativ schnell. Ich kenne das noch aus früheren Urlauben im Norden Afrikas. Man muß die richtige Geschwindigkeit finden. Entweder man kriecht ganz langsam, dann kommt man allerdings auch nicht voran oder man fährt zügig mit 60 bis 80 km/h, dann fallen die Reifen nicht mehr in jede Rille und es lässt sich ganz gut fahren. Unser Tom Tom geht jedoch von der Kriechvariante bei der Berechnung der Ankunftszeiten aus, so dass immer völlig abwegig späte Ankunftszeiten berechnet werden, sobald auch nur ein kleines Stück Piste dabei ist. Dafür zeigt er rechtzeitig vorher die fest installierten Radarkontrollen mit einem akustischen Signal an. Das ist praktisch, wenn man von der Piste wieder auf asphaltierte Strasse kommt und man dem Geschwindigkeitsrausch zu erliegen droht. Jede Stunde gibt es in den Cango Caves eine Tour durch die Höhlen. Wir haben es punktgenau mit einem kleinen Sprint noch zu 11-Uhr-Tour geschafft. Es gibt eine Standard-Tour und eine Adventure-Tour. Auf der adventoure-Tour geht es tiefer in das Höhlensystem hinein. Diese tour ist aber nur für keine und schlanke Menschen geeignet. Es gibt ein paar Engstellen, wo man sich durchquetschen muß. Eine dieser Engstellen heisst "Postbox", weil hier nur dünne Briefchen reingehen und keine Pakete. Nach der Völlerei hier in Südafrika fühlen wir uns eher wie "Pakete" und ich erinnere mich noch gut an meine Schweißausbrüche beim Besuch der engen Tunnelsysteme des Vietkong in Vietnam. Also Standard- und keine Adventure-Version der Besichtigungstour. Das Höhlensystem ist von beeindruckender Größe und die Führung sehr gut gemacht. Ist es in deutschland vorstellbar, dass der Führer das Licht ausmacht, um ein Lied zu singen?! In den Cango Caves haben wir mehrere afrikanische Lieder mit den typischen Klicklauten zu hören bekommen. Weiter ging es von dort über ein längeres Stück Piste abseits der großen Nationalstrassen. Eine Tour die uns von Filip von der Marula Lodge in Swellendam empfohlen wurde. Er kennt diese Ecken sehr gut, da er hier auch seine Motorradtouren durchführt.Wir haben sogar die durchlöcherten Felsen entdeckt.
Die N62 bietet schöne Aussichten auf die sich wechselnde Landschaft. An einem Felsen direkt an der Strasse entdecken wir plötzlich einen Affenhorde, die ihren Spass mit Kletter- und Rutschpartien am glatten Felsen hat. Ein weitere Sehenswürdigkeit auf der Fahrt ist Ronny´s Sex-Shop. Natürlich ist dies kein Sex-Shop, das wäre in Südafrika undenkbar. Es ist eine Kneipe im middle of nowhere und hies Ronny´s Shop. Da die Kneipe nicht lief, wurde feuchtfröhlich noch einmal zur Schließung der Kneipe gefeiert. In der Bierlaune kam einer der feiernden Kumpels auf die Idee, das "Sex" vor den Shop zu malen. Un schon lief der Laden! Sex sells. Anfänglich haben die Damen einen kostenlosen Drink erhalten, wenn sie im Gegenzug ein Teil ihrer Unterwäsche der Kneipe überlassen haben. Decke und Wände sind zugehängt mit diesen Überlassungsstücken. Diese Tradition musste dann beendet werden. was allerdings von Besuchern weiterhin gepflegt wird, ist die Wände der Kneipe mit Visitenkarten zu pflastern. Eine Tapete ist in diesem Laden völlig überflüssig. Nach einer Cola und einem netten Schwätzchen mit dem Barkeeper ging es dann weiter die restlichen 100 km bis Montagu.

09.01.2010 Prince Albert

Von Prince Albert selbst haben wir ehrlich gesagt nicht allzuviel gesehen ausser unserem B&B De Bergkant Lodge & Cottages und dem netten Restaurant in dem wir zu Abend gegessen haben. Das B&B ist in einem alten Haus, das schon fast wie ein Museum anmutet. Darin residiert der Hausherr George, der die Gäste abends an der Bar empfängt und auf die wenigen kleinen Restaurants im Ort verteilt. Bevor es zum Essen geht, gibt es noch eine kleine Geschichte von berühmten Persönlichkeiten, die schon in diesem B&B genächtigt haben. Wir haben ein Upgrade auf eine Suite bekommen. Das Bad ist wirklich bemerkenswert, insbesondere die Duschen. Irgendwie haben es mir auf dieser Reise die Badezimmer angetan. Daher hier ein paar Eindrücke aus unserem Badezimmer.
Das Abendessen war sehr speziell. Das Restaurant war gleich um die Ecke in einem kleinen Häuschen, das nur Platz für fünf  Tische bot. Das Restaurant hat nur zwei Tage in der Woche geöffnet und ohne vorherige Reservierung ist es aussichtslos einen Tisch zu bekommen. Alle Gäste kommen etwa zur selben Zeit und es gibt ein Menü mit Varianten für die Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Der Chef persönlich erläuterte die Hintergründe zu den Gerichten. So erfuhren wir zu unserer Vorspeise mit Feigen, dass in der Region zwei Sorten an Feigen angebaut werden und diese aus der ersten Ernte kommen. Zum Essen gab es wie immer leckeren südafrikanischen Wein. Wir bevorzugen Rosé und der Wein aus der Region, den wir hier zu trinken bekamen. war einfach vorzüglich. Soviel Wein wie wir hier bereits getrunken haben, übersteigt unser normales Jahrespensum an Alkohol bereits um ein Vielfaches. Aber der Wein hier ist leicht und einfach superlecker. Wir werden bevor es nach Cape Town zurückgeht auch noch eine Nacht in Stellenbosch, mitten in den Vine Lands verbringen, wo die berühmten südafrikanischen Weine herkommen und große Weingüter zu Weinproben einladen. Am nächsten morgen soll es dann nach dem Frühstück direkt weitergehen. Wir müssen über den Paß erst einmal wieder zurück zurück und dann fast wieder bis nach Oudtshoorn, da wir die den Besuch der Cango Caves nachholen wollen. Dann liegen noch etwa 270 km bis zu unserem nächsten Etappenziel Montagu vor uns.Also keine Zeit zum Trödeln.

08.01.2010 Oudtshoorn - ungeplanter Familienzuwachs

Gut gestärkt nach dem Straussen-Rührei sollte es weitergehen auf unserer Fahrt nach Prince Albert, einem kleinen Städtchen in der großen Karoo. Um von Oudtshoorn dorthin zu gelangen geht es über den 1536 Meter hohen Swartberg Pass. Die 72 Kilometer lange Serpentinenstrecke durch eine beeindruckende Berg-Landschaft ist nicht asphaltiert, also Wellblechpiste und das auch noch steil den Berg hoch. Nicht gerade ideales Terrain für unser kleines Wägelchen. Auf dem Weg liegen noch die weltberühmten Caro Caves, rießige Tropfsteinhöhlen beeindruckenden Ausmaßes. Ein schönes und anstrenegndes Tagesprogramm also. Die Koffer waren ins Auto gepackt und ich habe unserem Wägelchen schon Mut zugesprochen "gemeinsam machen wir das schon, ich am Gas und Du mit deinem kleinen Motörchen volle Pulle". Da funkte uns Dario ins Programm. Am Vortag hatte er uns von seinem Projekt erzählt, in dem er Kinder in der Gegend dadurch unterstützt, dass er Paten für das Schulgeld findet. Einfach irgendwohin Geld zu geben, macht in Südafrika gar keinen Sinn. Nur zu schnell ist es weg für Alkohol und andere Dinge und es ist kein Schulgeld mehr für die Kinder da. Auch achtet Dario darauf, dass es Kinder sind, die gut in der Schule sind und zielstrebig. Wir waren gleich Feuer und Flamme für diese Idee. Doch es sind im Moment Schulferien und innerhalb ein paar Stunden lässt sich in Südafrika nichts bewegen, ausser man heisst Dario und ist besessen von einer Idee. Seine Wahl viel auf Chantelle, die zweitjüngste Tochter seines Farmboys. Sie ist 10 Jahre alt und war bereits mehrfach Klassenbeste. Die größere 12-jährige Schwester geht bereits auf eine weiterführende Schule. Wir sollten die Familie und natürlich Chantelle kennenlernen, um zu entscheiden, ob wir sie mit dem Schulgeld unterstützen wollen. Die Familie wohnt in einem kleinen gemauerten Häuschen mit zwei Schlafzimmern und einem Wohnzimmer an der Piste, die zum Straussennest führt. Es war also kein Problem auf dem Weg zu unserer nächsten Station dort Halt zu machen. Es erwarteten uns drei goldige Kinder und die Entscheidung Chantelle zu unterstützen war keine Frage mehr. Jetzt wollten wir uns natürlich auch ein bisschen kennenlernen. Wir  entschlossen uns mit allen Dreien einen kleinen Ausflug zu machen. Ein herausforderndes Unterfangen, in Anbetracht der Tatsache, dassdie große Schwester nur ein wenig Englisch spricht und wir natürlich kein Afrikaans. Also flugs die Koffer wieder in den Pickup von Dario umgeladen und die drei Kleinen ins Auto und ab nach Oudtshoorn. Doch wir kannten Oudtshoorn zu wenig und die Kinder konnten und wollten aus Schüchternheit ihre Wünsche nicht äussern. Durch Zufall liefen uns in Oudtshoorn aber Verwandte der Kinder über den Weg, die gut Englisch sprachen. Die waren natürlich erst einmal geschockt, die Kinder mit zwei Fremden in der Sadt anzutreffen. Doch die Situation war schnell aufgeklärt und dank der Übersetzungshilfe konnten wir einen kleinen Tierpark für Kinder identifizieren, zu dem sie gerne hinwollten. Dort angekommen waren wir natürlich die Attraktion und mussten erklären, wie wir zu den drei kleinen süßen schwarzen Kindern kommen. Die Kinder hatten ihren Spaß beim Füttern von Kaninchen, Eseln und Straussen. Die Kamele waren ihnen unheimlich, nicht aber die großen Burger und die Eiscreme danach. Es ist einfach herrlich in solche glücklichen Kinderaugen zu schauen. Während wir also plötzlich wieder in der Rolle von Eltern kleiner Kindern waren, hat Dario den nächste "Anschlag" vorbereitet. Er hat den Rektor der Schule aus seinen Ferien gerissen und gemeinsam sind wir anschliessend in die Schule gegangen. Dort haben wir das Schulgeld direkt beim Rektor in der Schule einbezahlt und konnten die noch verwaiste Schule besichtigt. Für Chantelle sind jetzt ein paar Steine aus dem Weg geräumt. Sie möchte gerne Anwältin werden. Um das zu schaffen muß sie einen völlig anderen Weg gehen, als all die anderen Mädchen in ihrem Alter, die häufig mit 14 Mutter werden und dann die Schulausbildung abbrechen.Weil kein Geld mehr da ist, keine Zeit und/oder auch keine Motivation.Wir wollen Chantelle ein bisschen dabei helfen, der Antrieb muß jedoch weiter von ihr selbst kommen. Dario wird in Kontakt mit der Schule bleiben und wir erhalten die Schulzeugnisse über ihn. Jetzt hat Südafrika ein Gesicht und einen Namen für uns. Das verändert Vieles. Daneben unterstützen wir ja bereits die Pflegemama und die Suppenküche in Kirkwood, ein Projekt der Lemon3Lodge.

Am späten nachmittag stand dann aber noch die anstrengende Fahrt über den Pass nach Prince Albert an. Mutterseelenalleine haben wir uns die lange Serpentinenstrasse hoch- und wieder heruntergearbeitet, bis wir abends erschöpft, aber glücklich in Prince Albert ankamen.
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Dario und Carmen für Eure Unterstützung. Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde trifft hier einmal zu! Ich habe größten Respekt vor den Auswanderern in Südafrika, die zu Hause alles stehen und liegen lassen und in einem fremden Land neu anfangen - und bei all dem Stress die Unterstützung für die Hilfsbedürftigen dieses Landes nicht aus dem Auge verlieren.

Samstag, 9. Januar 2010

08.01.2010 Oudtshoorn - mit der Hilti zum Frühstücksei

Was braucht man auf einer Straussenfarm unbedingt als Werkzeug in der Küche? Richtig, die Hilti gehört in die Küche und nicht in die Garage. Denn als Straussenfarmer haben es sich Carmen und Dario von der Straussenfarm nicht nehmen lassen, ein standesgemäßes Frühstücksei zu servieren.Die schlechte Nachricht: es gab nur ein Ei! Die gute Nachricht: das Ei reicht gut für sechs Personen. Eine Anleitung zur Zubereitung und vor allem welche Dimensionen die hierfür erfoderlichen Haushaltsgeräte besitzen müssen gibt es im Online-Fotoalbum. Jetzt steht natürlich noch die Frage offen, wie denn so ein Straussen-Rührei schmeckt? Ich finde, wie ein Rührei eines freilaufenden Huhns vom Bauernhof. Lecker also. Vielleicht ratet ihr dem Bauern eures Vertrauens jetzt einmal die Umstelllung von Hühnern auf Strausse. Der Vorteil: man braucht einfach weniger Eier und zerbrochene Eier gehören der Vergangenheit an.  Dafür darf man sich aber nicht mehr sklavisch an Rezepte für Kuchen halten. Das geht schief! Und in die Hilti kommt dann aus der Garage in die Küche.Die leeren Eier sind auch eine schöne Deco, erfordern zu Weihnachten allerdings einen kräftigen Weihnachtsbaum, sonst wirken die bemalten Eier etwas überdimensioniert oder die Zweige hängen schlapp auf dem Boden.

Wieder online ...

So, nach zwei Nächten ohne Internetanbindung sind wir jetzt in Montagu wieder an das World Wide Web angebunden. Mittlerweile ist aber so viel passiert ...
Ihr seid bestimmt neugierig, ob es Straussenei zum Frühstück gab und wie unser aufregender Urlaub hier in Südafrika zwischenzeitlich weiterging und welche Abenteuer auf uns gewartet haben.
Aber jetzt alles der Reihe nach ...

Donnerstag, 7. Januar 2010

07.01.2010 Oudtshoorn auf der Farm von Carmen & Dario

Heute haben wir die längste Teilstrecke von ca. 400 km hinter uns gebracht. Die Fahrt hat reibungslos geklappt, so dass wir schon am frühen Nachmittag bei Carmen & Dario in ihrem Farmgästehaus eingetroffen sind. Wir sind hier in einem tollen im afrikanischen Stil gebauten Rundhaus untergebracht. Leider nur für eine Nacht, da es die folgenden Nächte schon belegt war. Kaum angekommen, begann für uns schon das richtige Farmerleben. Das Frühstück will ja ordentlich verdient sein. Die Pferde und Kühe kamen vom Feld zurück und wollten versorgt werden. Während es bei den Pferden bei der Fütterung mit Äpfeln und Möhren blieb, mussten die Kühe gemolken werden. So gab es erst einmal eine Einweisung für die Stadtmenschen in die Praxis des Melkens, welche die Kuhe in stoischer Ruhe über sich ergehen ließ.

Lohn der Mühe war ein Gläschen frisch gemolkener warmer Milch. Frischer gehts nicht. Nachdem die Hitze des Tages etwas nachgelassen hat, sind wir von Dario in die Welt der Strausse eingeführt worden. Neben Hunden, Pferden und Kühen haben über 100 Strausse ihr Zuhause auf dem Farmgästehaus. Bei einer Tour über die Farm erzählte uns Dario viel Wissenswertes über die Geschichte der Straussenzucht und über diese interessanten Tiere. Bei der Fütterung standen wir dann mittendrin zwischen diesen mannsgroßen Tieren mit den langen Hälsen, als sie uns die Maiskörner aus dem Eimer und aus der Hand pickten. Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Der Farmboy hatte gerade heute Geburtstag. Auf dem Pickup von Dario ging es daher auf Besuch zu seiner Familie, wo es dann ein kleines Fußballspiel Touristen gegen Einheimische kam. Mit 2:1 haben wir das Spiel knapp gewonnen. Manu bekam von den südafrikanischen Mädchen auch gleich noch eine afrikanische Frisur geflochten. Den Ausklang dieses erlebnisreichen Nachmittags bildete der südafrikanische Grillabend ("Braai") mit unseren beiden B&B Gastgebern Carmen & Dario. Dabei bekamen wir auch gleich noch fachkundig den südlichen Sternenhimmel erklärt. Den Stern des Südens und meinem Sternzeichen Zwilling konnte ich mit Darios Hilfe am klaren Sternenhimmel identifizeieren. Auch wie die Seefahrer aus dem Sternenbild die Uhrzeit und die Himmelsrichtungen bestimmen konnten haben wir gelernt. Ob es die heute eingesammelten Strausseneier morgen zum Frühstück gibt, wird natürlich erst morgen verraten. Bilder gibt es dann auch morgen wieder.
Gute N8

Mittwoch, 6. Januar 2010

06.01.2010 Catwalk

Zu Hause bin ich in der Nachbarschaft dafür bekannt, dass ich mit unseren zwei Katzen (Crispy und Crunchy) spazieren gehe. Ganz ohne Leine, dafür gibt es natürlich auch kein Sitz oder Platz. Der Nebeneffekt ist, dass ich alle Hunde und deren Besitzer kenne, da wir die gleichen Runden drehen. Ich brauche für die gleiche Runde allerdings oftmals etwas länger als die werte Nachbarschaft, da unsere Fellnasen immer noch etwas in den Bäumen sitzen bleiben, bis Nachbars Hund ausser Sicht ist. Ich stehe dann halt etwas blöd um einen Baum herum, aber das passiert Hundebesitzern ja auch ab und an. Im Urlaub fehlen uns natürlich die Fellnasen und da in Südafrika das Land, die Portionen und bis auf unser Mietwägelchen eigentlich alles viel größer ist, muß hier natürlich auch eine XXL-Version des Catwalks her. Unser B&B Hosts haben uns auf eine Cheetah-Aufzucht-Station ganz in der Nähe aufmerksam gemacht. Dort werden die Geparden unter anderem für Parks nachgezüchtet. Auch verletzte Tiere wie ein Zebra finden dort eine Heimat. Am späten nachmittag gibt es die Möglichkeit mit zwei zahmen Cheetah spazieren zu gehen. Diese Gelegenheit konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Begegnung mit diesen Tieren war beeindruckend. Sie vermitteln eine unheimliche Elegenz und Kraft. In drei Sekunden auf 100 km/h ist schon eine sehr beachtliche Leistung, die einen Porsche glatt abblitzen lässt. Nach 200 Metern ist allerdings Schluss, dann ist die Power zu Ende. Im Gegensatz zu Hauskatzen können sie die Krallen nicht einziehen und auch nicht auf Bäume klettern. Dies erschwert ihnen das Jagen ungemein. Was sie aber können wie Hauskatzen ist Schnurren, wenn ihnen danach ist. Nur ein paar Dezibel lauter eben. Wie ein Diesel, meinte unser Guide, aber Leistung wie ein V12 - mindestens!
Wieder ein einprägsames und tolles Erlebnis hier in Südafrika. Dieser Tag hat die vollkommenen Gegensätze dieses Landes aufgezeigt. Township, Aids und Elend am morgen, eine faszinierende Tierwelt am nachmittag. Wir genießen die angenehme Seite, versuchen aber auch mitzuhelfen das Leid zu mindern. Ein afrikanisches Patenkind haben wir bereits seit vielen Jahren. Was wir hier gesehen haben motiviert jedoch, sich noch mehr zu engagieren für die Kinder dieses Landes die die Zukunft bedeuten.
Morgen haben wir das mit 400 km längste Teilstück bis nach Oudtshoorn, der Hochburg der Straussenzucht, vor uns. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit und gleichzeitig obere Leistungsgrenze unseres Wägelchen beträgt 100-120 km/h. Wir werden also vier bis fünf Stunden für die Strecke benötigen. Dort angekommen werden wir auf einer Straussenfarm übernachten und ich bin schon schwer gespannt auf die Frühstückseier, die uns dort serviert werden! Bei den Südafrikanern muß man bei den Portionen immer auf XXL+ gefasst sein. Aber wir werden auch von dort live berichten, wenn uns nach dem Frühstücksei nicht der Eiweißschock erwischt hat ;-)

06.12.2010 Township Kirkwood

Heute waren wir mit, Oscar, einem der beiden Besitzer der Lemon3Lodge in den Townships um Kirkwood. Die Region lebt von den Parks aber insbesondere vom Anbau von Zitronen und Orangen. Der Anteil der schwarzen Bevölkerung ist hier sehr hoch. Es sind zumeist Farmarbeiter, die die Erntearbeit für einen Lohn von umgerechnet 5 Euro am Tag verrichten. Erntezeit ist von April bis Oktober. In der anderen Hälfte des Jahres gibt es keine Arbeit für die schwarzen Farmworkers. Eigentlich gibt es für diese Zeit eine Arbeitslosenunterstützung. Doch irgendwo versickert das Geld in der Verwaltung, so dass bei den Arbeitern am Ende Nichts ankommt. Armut und Hunger ist die Folge, denn das Geld aus der Erntezeit reicht nicht für das andere halbe Jahr. Verschärft wird die Lage durch Schwarze, die aus ärmeren Regionen wie Simbabwe in der Erntezeit hierherkommen und den Lohn weiter drücken. Die beiden Besitzer des B&B unterstützen seit zwei Jahren, seit sie hier sind, die Schwarzen mit einer Suppenküche und direkter Hilfe für eine Waisenmutter und deren Kinder. Die Townships in der Addo-Region sind in einer besseren Situation als rund um Cape Town oder Port Elizabeth. Von der N2 konnten wir die Ausläufer dieser Townships sehen. Was wir sahen, lässt Schlimmes erahnen. Es gibt ein Programm der Regierung, die Hütten durch gemauerte Häuschen mit Strom und Wasser zu ersetzen. So sieht man überall Siedlungen aus dem Boden wachsen bestehend aus diesen kleinen uniformen Häuschen. Wir besuchten die Suppenküche und eine 63-jährige Pflegemama, die sich um Waisenkinder kümmert. Erst an Weihnachten ist ihr ein etwa einjähriges Kind vor die Haustüre gelegt worden. Die Mutter ist an Aids gestorben, den Vater interessiert das Kind nicht. Es gibt hier einen ganzen Cocktail an Problemen, bestehend aus Arbeitslosigkeit, Aids, Alkoholismus und Korruption. Es gibt ein staatliches Programm für Aidskranke, in dessen Rahmen kostenfrei Aids-Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Doch oftmals setzt die Behandlung zu spät ein. Die Schwarzen sind es gewohnt zu ihrem Wunderheiler zu gehen. Als Behandlung gegen Aids wird dann etwa Knoblauch verordnet oder im schlimmsten Fall hält sich die Mär, dass die Vergewaltigung eines Jungen gegen die Krankheit hilft. Ein Junge mit einem derartigen Schicksal ist in der Obhut der Mama. Er soll psychologische Behandlung bekommen, doch die Eltern sind entweder betrunken oder streiten sich, so dass Oskar mit ihm hingeht. Alkoholismus ist ein weitverbreitetes Problem, das zu den wöchentlichen oder monatlichen Zahltagen eskaliert. Wer sich keinen Alkohol leisten kann, braut sich sein Teufelszeug selbst. Das brennt dann bestimmt die letzten Gehirnwindungen aus. Die Sterblichkeit ist dramatisch hoch, so dass Arbeitsplätze zwei- oder dreifach besetzt werden, für den Aids-Tod von Mitarbeitern. Dramatisch ist die Situation der Waisen- und Halbwaisen, die durch die Mutter mit Aids angesteckt wurden. Die Perspektivlosigkeit der Situation verbunden mit der Mentallität führt dann in die Katastrophe. Jetzt sollte man meinen, dass die Farm- und Ladenbesitzer mithelfen diese Situation zu ändern. Doch prallen heir offensichtlich zwei Welten aufeinander, die möglichst wenig miteinander zu tun haben wollen. Für Südafrika wird es für die weitere Entwicklung von zentraler Bedeutung sein, diese Sitution in den Griff zu bekommen. Aufgrund der vielfältigen Probleme und Herausforderung gibt es hierfür keine einfache Lösung. Umso wichtiger sind die kleinen Initiativen wie diese der Besitzer der Lemon3Lodge.

05.01.2010 Addo- und Schotia-Park

"Wilde Tiere" stand auf dem Tagesprogramm. Wir hatten auf Empfehlung unseres B&B in Swellendamm eine kombinierte Tour mit Addo-Park und Schotia-Park gebucht. Addo Elephant Park ist ein staatlicher Park, in dem fast ausgerotteten Elephanten geschützt und wieder vermehrt werden. Der öffentliche Teil des Parks  kann mit dem eigenen PKW auf asphatierten Strassen befahren werden. Ein geschlossener Teil ist für Lodge-Gäste vorbehalten und im Norden gibt es noch einen 4x4-Teil. Der Schotia-Park ist der älteste private Park und jetzt in der sechsten Generation im Besitz einer Familie. Im Schotia sind die Besucher in umgbeuaten Land Rovern über zum teil verwegene Pisten unterwegs. Im Schotia gibt es allerdings keine Elephanten. Daher haben wir vormittags zunächst eine Tour durch durch den Schotia im VW-Bus gemacht, um dann zum direkt angrenzenden Schotia zu wechseln. Immer wieder beeindruckend sind die Bilder von den Elephanten. Wie sie in der Herde agieren und  sich um die Kleinen kümmern. Wir konnten sie ja bereits einmal anfassen und aus nächster Nähe kennenlernen. In quasi freier Wildbahn sind sie besonders beeindruckend.
Im Schotia wechselten wir dann vom klimatisierten VW-Bus auf Land-Rover mit einem erhöhten Aufbau zum Sitzen für die Mitfahrer. Auf zum teil abenteurlichen Wegen ging es durch den Park, was dem Landy und unserem sehr erfahrenen und sympathischen Guide Andrew alles Können abforderte. Die Tour durch den Schotia war fast wie eine Großwildjagd. Im Park wandern die Tiere natürlich und im Gegensatz zu den anderen Parks in denen wir bislang waren, sind die Löwen im Park völlig frei unterwegs und jagen ihr Futter auch selbst, wie all die anderen Tiere. Daher sieht man auch regelmäßig Knochenreste gejagter oder verendeter Tiere. Sehr problematisch ist die aktuelle Trockenheit. Es ist so trocken wie seit 40 Jahren nicht mehr, was den Park mit seinen Tieren vor ganz besondere Herausforderungen stellt. Auf der "Jagd" nach den Tieren sind wir kreuz und quer durch den Park "gerovert". Belohnt wurden wir durch Begegnungen mit Giraffen, Antilopen, Springböcke, unzählige Wildschweine und Rhinos. Mit Beginn der Dämmerung startete dann die große Jagd auf die Löwen. Mit allen Jeeps wurde nach ihnen gefahndet. Über Funk sind die Fahrer miteinander verbunden, um gesichtete Tiere melden zu können. Schließlich kam die Meldung über den Funk "We have fond the Lions". Leider waren wir gerade in einer anderen Ecke des Parks unterwegs. Andrew war wie elektrisiert und in einer wilden Fahrt ging es quer durch en Park zu der gemeldeten Stelle. Ich hatte alle Mühe auf dem Sitz zu bleiben und einige Bekanntschaften mit dem Wagendach waren leider nicht zu vermeiden. Doch dann kamen sie in Sicht, die Löwen.
Sie waren bereits von drei Jeeps umzingelt. Woran sie aber offensichtlich gewöhnt sind. Wirklich beeindruckend diese majestätischen Tiere so nahe zu sehen. Sie waren noch etwas verschlafen, ruhen sie doch 20 Stunden vom Tag. Das Weibchen in der Gruppe jagt und kümmert sich um den Nachwuchs.Männliche Löwen sind richtige Paschas, die sich von den Damen versorgen und verwöhnen lassen. Nach der "Löwenjagd" gab es noch ein leckeres Dinner im Park in einer authentischen Location. Dann ging es unter einem phantastischen Sternenhimmel für unsere Verhältnisse sehr spät um 22:00 Uhr zurück zu unserem B&B Lemon3Lodge. Dort war man gespannt auf unsere Erzählungen, denn dieses Tour kannten unsere holländischen B&B-Gastgeber noch nicht. Mit diesen werden wir am folgenden Tag das Township besuchen, wo sie eine Initiative für Aids-Waisen gestartet haben. Wir sind sehr gespannt diese andere, sehr traurige Seite von Südafrika kennenzulernen.
Das Online-Album ist aktualisiert mit einer kleinen Auswahl an Bildern aus den Parks.

Montag, 4. Januar 2010

04.01.2010 Kirkwood

Nach einem zünftigen Frühstück im Saxonia B&B von Udo und Petra in Jeffreys Bay ging es heute weiter Richtung Addo Elephant Park, einem der großen und bekannten Parks in Südafrika. Von Udo haben wir noch den guten Tip für den Kragga Kamma Game Park in der Nähe von Port Elizabeth erhalten. Diesen haben wir dann auch direkt angesteuert. Es ist ein kleiner privater Park, durch den man in zwei bis drei Stunden mit dem eigenen Auto durchfahren kann. Am Eingang sind für zwei Personen umgerechnet neun Euro Eintritt zu entrichten. Dafür gibt es über verschlungene Pfade eine Vielzahl an Tieren zu sehen. Zum ersten Mal haben wir hier Büffel gesehen und vor der Zudringlichkeit einer Straußendame konnten wir uns nur durch schnelles Schließen des Autofensters entziehen. Als das Autofenster geschlossen war, hat sie noch freundlich mit dem Schnabel angeklopft. Ich habe keine Vorstellung, was ihr Anliegen war. Aber nachdem wir nicht geöffnet haben, ist sie gemütlich weitergezogen. Der Höhepunkt waren zahme Geparden "cheetahs", die sich von uns streicheln liessen. Genau wie unsere Fellnasen zu Hause fangen sie an zu schnurren, wenn sie sich wohlfühlen. Nur deutlich lauter natürlich.
Sehr gespannt waren wir auf das B&B heute, da keiner unserer vorherigen Gastgeber die Lemon3Lodge hier in Kirkwood kannte. Es war eines der ersten und wenigen B&B, die wir über das Internet aus Deutschland gebucht hatten, aufgrund der geringen Vorbereitungszeit von nur ein paar Tagen für diese Reise. Aber wir wurden nicht enttäuscht. Das B&B wird von einem schwulen holländischen Paar geführt und ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Eines der schönsten B&B, die wir hier bislang hatten. Nach einem leckeren Abendessen, das uns wieder ein paar Gramm mehr auf den Hüften beschert, sammeln wir jetzt Kraft für den morgigen Tag. Gleich zwei Parks stehen auf dem Programm: der Addo Elephant Park sowie der prvat geführte Schotia Park gleich nebenan. Der Schotia Park wurde uns hier in Südafrika mehrfach ans Herz gelegt, so dass wir eine kombinierte Tages-Tour für Addo und Schotia vorgebucht haben. Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt, was uns dort erwartet. Heute war es den ganzen Tag bedeckt und regnerisch, aber warm. Ganz im Gegensatz zum frierenden Deutschland, was uns gerade telefonisch berichtet wurde.
Nachdem wir uns an das Linksfahren schon sehr gut gewöhnt haben, bin ich heute doch an der Tankstelle auf der falschen Seite eingestiegen und habe mich gewundert, wie in der kurzen Zeit das Lenkrad abhanden kommen konnte. Es ist dann aber ganz in der Nähe wieder aufgetaucht. Das Tanken ist im übrigen weit nervenschonender als in Deutschland. Der Liter Benzin kostet etwa 70 Cent und dafür bekommt man auch Full Service incl. Scheibenputzen. Große Vorsicht ist jedoch auf den Strassen angesagt. Die Schwarzen laufen entlang der Strasse und quer über die Strasse - auch vierspurige Strassen. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall vor einigen Tagen zu dem wir hinzugekommen waren, sind wir jetzt noch etwas umsichtiger geworden. Oftmals kommen einem im Nirgendwo Menschen auf der Strasse entgegen, wo man keine Vorstellung hat, wo diese jetzt herkommen mögen oder welches Ziel sie haben, denn viele Kilometer ringsherum ist einfach nichts. Wenn wir in Kapstadt sind wollen wir unbedingt eine Township-Tour machen, um uns näher mit der Situation in den Townships zu beschäftigen. Jetzt steht aber erst einmal die Tierwelt morgen an.
Also dann
Gute N8

Warum keine Mischbatterien?!

Irgendwie verfolgt mich hier in Südafrika, neben der Tierwelt und der phantastischen Natur das profane Thema Badezimmer. Keine Ahnung warum. Ich komme heute früh ins Bad, um mir nach der Dusche die Stoppeln aus dem Gesicht zu entfernen. Dreitagebärte mögen verwegen aussehen, sind aber wegen Kratzbürstigkeit in der Damenwelt bei näherem Kontakt nicht sonderlich beliebt. Wir sind in einem modernen Haus und ... siehe da, das Waschbecken ist mit zwei Wasserhähnen ausgestattet, einem für kaltes Wasser und einem für warmes Wasser. Leider hat sich mir der Sinn dieser Wasser-Technologie im modernen Badezimmer noch nie erschlossen. Diese Bauform scheint aber in einigen Kulturen unausrottbar (England, Südafrika ..., etwa alle, die auch auf der falschen Seite fahren???). Man hat also die Wahl sich entweder die Hände zu verbrühen oder alternativ zu erfrieren. Dabei gibt es seit langer Zeit Mischbatterien (von Hansgrohe, Villeroy und vielen anderen namhaften Herstellern seit langer langer Zeit und selbst im Baumarkt für relativ kleines Geld zu kaufen. Ich wäre bei unserem Hausbau nie auf den Gedanken gekommen, etwas anderes als eine Mischbatterie (keine Sorge, wir haben mehrere davon!) zu verwenden. Auch wenn ich heute noch geschockt bin von den Preisen für Badarmaturen auf der nach oben offenen Preisskala. Bitte, kann mir jemand Gründe für diesen Unfug nennen, der den Alltag nur mühsamer macht und morgens wichtige Zeit stiehlt? Ach ja, ich habe mich nicht verbrüht und die Hände sind nicht erfroren. Immer im schnellen Wechsel ...

03.01.10 Bungy und Paradise Beach

Nach dem zweifelhaften Vergnügen mit "Camel" im Plettenberg Game Reserve ging es zur Tranquility Lodge im Nature Valley, um uns von den Anstrengungen des dreistündigen Ausritts zu erholen. Es war tatsächlich eine Oase der Ruhe, umgeben von einem hektischen Strandleben. Die Südafrikaner geniessen noch die letzten Stunden Urlaub, bevor der Ernst des Lebens für sie wieder losgeht. Dann wird es schlagartig ruhiger in den Hot Spots, an denen die Südafrikaner ihre freien Tage geniessen. Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück ging auch die Fahrt für uns weiter Richtung Tsitsikamma National Park und Paradise Beach als nächstem Übernachtungsort. Der Ritt von gestern steckt allerdings noch immer tief in den Sitzknochen. In den Western reiten die Helden acht Stunden Galopp durch die Prärie, um sich danach locker auf einen Barhocker zu schwingen. Dies ist jedoch nach meiner persönlichen aktuellen Erfahrung von drei Stunden gemächlichem Trott für Menschen anatomisch völlig unmöglich zu bewerkstelligen. Ich will nicht wissen, wie viele Fehltage Old Shatterhand wegen Sitzbeschwerden hatte. Diese Tatsache wird uns in der einschlägigen Literatur und den Verfilmungen einfach unterschlagen. Neben diesen körperlichen Beschwerden lastete die Schmach dieses jämmerlichen Ausritts natürlich schwer auf meinem Ego. Da kam der mit 216 Meter welthöchste Bungee Jump von der Bloukrans River Bridge im Tsitsikamma gerade recht. Ich habe noch nie im Leben einen Bungee Jump absolviert. Aber hier kam alles zusammen. Diese grandiose Kulisse und die einmalige Gelegenheit von 216 Meter zu springen waren dann doch zu verlockend. Um 13:00 Uhr ging es dann über einen Steg in schwindelerregender Höhe zur Plattform auf der Mitte der Brücke. Dies alleine ist schon ein Erlebnis. Jetzt steigt die Spannung und die Vorlauten, die vorher noch Witze gerissen haben, klammern sich am Steg fest. Manuela ist per "Flying Fox" schneller und spektakulärer in der Brückenmitte am Drahtseil hängend zur Plattform gekommen. Die Springer sind durch die Kennzeichnung auf dem Handrücken zu identifizieren. Auf dem Handrücken sind das Absprunggewicht, die Springernummer und die Uhrzeit des Sprungs notiert. Ich bin Springer Nummer 90 an diesem Tag. Das Gewicht wird leider jeden Tag mehr hier in Südafrika. Ich war der schwerste Springer in der Gruppe. Vor dem Absprung wird noch einmal das Gewicht gegengecheckt, denn dies ist wichtig für die Einstellung des Sprungseils. Es soll ja wenn möglich noch vor dem Boden enden. Dann geht es zum Absprung. Die Füße werden zusammengebunden und das Seil an den Füßen zweifach befestigt. Ich denke mir, ob das so hält? Da Laufen mit den zusammengebundenen Füßen ja nicht mehr möglich ist, geht es gestützt von zwei Helfern zum Absprung. Direkt vor mir geht es über 200 Meter direkt in die Tiefe. Unten schlängelt sich ein kleiner Fluß. Und der Körper produziert Adrenalin bis zum Anschlag. Nur nicht Nachdenken! Arme seitlich nach oben, Blick nach vorne, der Puls rast und der Countdown läuft von fünf herunter. Dann geht es im freien Fall aus über 200 Meter in die Tiefe. Ein unbeschreibliches Gefühl, in die Weite und Tiefe zu springen. Dieses Gefühl lässt sich nicht beschreiben, man muß es selbst erlebt haben. Auch Springer, die zuvor bereits Bungee Jumps absolviert hatten, waren zutiefst beeindruckt von diesem Erlebnis. Ich sowieso. Und das Ego war stabilisiert. Viele Grüße an "Camel"!
Nach diesem tief beeindruckenden Erlebnis ging es weiter in den Tsitsikamma hinein an die wilde Felsenküste. Dort war es uns dann auch noch vergönnt eine Gruppe Delphine beim Springen durchs Wasser zu beobachten - was ein Tag. Jetzt mussten wir uns aber sputen, denn 150 Kilomer lagen noch vor uns bis zum nächsten B&B in Paradise Beach. Auf der Fahrt hatten wir schweren Regen und der Scheibenwischer an unserem Kleinstwagen musste Schwerarbeit verrichten. In Paradise Beach war es dann aber trocken und wir wurden von den deutschen Auswanderern aus Sachsen im B&B herzlich willkommen geheissen.Zwei Urlauberpärchen aus Deutschland waren auch schon da. "Warum springst Du da runter?", war natürlich die Frage des Abends. "Weil mir danach war", war die einfachere Antwort. Die ganze Geschichte mit Camel bleibt zwischen uns beiden und geht keinen etwas an.
Die Bilder vom Sprung als Beweis, dass alles kein Traum war, sind ins Online-Album hochgeladen. Am Montg geht es dann weiter zum Addo Elephant National Park. Dann sind wir wieder auf "Großwildjagd" und wahrscheinlich auch ohne Internet. Wir sind in einem B&B, den wir aus Deutschland über Internent gebucht haben und den kein  Mensch kennt hier. Wir sind daher sehr gespannt, was uns erwartet. Also bis später!

Sonntag, 3. Januar 2010

Akuell: Fläschchen in der Dusche

Dieses Thema gehört eigentlich nicht in die Südafrika-Reiseberichte. Da es mir hier aber wieder passiert ist, muss ich es jetzt loswerden. Vielleicht liest ja ein Produktmanager von Henkel oder Procter mal diesen Bericht oder die EU wird darauf aufmerksam. Worum geht es? Es geht um die Fläschchen in der Dusche. Ich bin ja beruflich leider häufig in Hotels unterwegs. Es gibt eigentlich nichts unpersönlicheres und anonymeres als Hotels. Und eine Katastrophe ist es, alleine und krank irgendwo in einem Hotelzimmer zu liegen. Deswegen bin ich sehr froh über die sehr gute B&B-Infrastruktur hier in Südafrika. Das Übernachten in B&B hat Vor- und Nachteile. Es gibt natürlich große Qualitätsunterschiede bei den B&B, auch wenn es Sterne für die Ausstattung gibt, die vergeben und geprüft werden (3 Sterne sind ein guter und ausreichender Standard). Auf der anderen Seite ist es praktisch Übernachten mit Familienanschluß und wir haben viele nette Unterhaltungen mit unseren meist deutschen Gastgebern geführt und immer tolle Tips für die Reise bekommen. Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema. Duschzeug für Haut und Haare gibt es in Form einer Fläschchenarmada in Hotels immer, in B&B manchmal. Gestern abend wollte ich noch eine schöne Dusche nehmen und hatte wieder eines dieser Aha-Erlebnisse. Brille ablegen, ausziehen und ab in die Dusche. Fläschchen sind in der Dusche. Super. Aber jetzt gehts los. Drei Fläschchen für drei unterschiedliche Anwendungsgebiete. Die Lotion erkenne ich dank jahrelanger Erfahrung an der Konsistenz und kann sie gleich separieren. Mindestens zwei Fläschchen bleiben dann aber noch über in diesem Spiel. Aber welcher Inhalt  ist jetzt für das Kopfhaar und was für den Rest? Wenn es schon spezialisierte Produkte gibt, sollte man sie ja auch so verwenden. Wer will kein glanzvolles kräftiges Haar - zumindest für das verbliebene Resthaar? Steht alles auf den Fläschchen drauf, werden jetzt  die Experten und Berater sagen. Hätte ich als junger Mann mit voller Sehstärke auch argumentiert. Aber in die Jahre gekommen, stehe ich jetzt mit eingeschränkter Sehfähigkeit in der Dusche. Mit dieser Sehkraft vermag ich noch den Produktnamen und den Hersteller erkennen. Was ja tatsächlich sehr relevante Informationen in dieser Situation sind.!? Der Rest der Informationen jedoch verschwimmt in Schriftgröße 4 vor meinen Augen. Darunter auch die Angaben über den richtigen Verwendungszweck des Fläschchens. Also wieder raus aus der Dusche, Brille holen. Dann lesen, Fläschchen öffnen und in der richtigen Reihenfolge für das Blindduschen aufstellen.Nach dieser Ehrenrunde lässt sich dann enstspannt duschen, mit dem wohligen Gefühl der Sicherheit, den Inhalt der Fläschchen an die richtigen Stellen appliziert zu haben. Wenn die Hersteller offensichtlich die Dramatik dieses Problems nicht erkennen können, weil sie nur junge sehstarke Produktmanager in ihren Reihen haben, dann muss eine Reglementierung her. Zum Beispiel eine Verordnung der EU für ein einheitliches Signet, das den Verwendungszweck in angemessener Größe symbolisiert. Ich bin dafür. Hat jemand die email-Adresse der EU für derartige Anliegen?

Samstag, 2. Januar 2010

Online Fotoalbum ist aktualisiert

Eine kleine Auswahl an Bildern habe ich in das Online-Fotoalbum gestellt.Wer möchte kann sich ja auf die Suche nach den "Big Five" machen. Auch Bilder unserer kleinen Suite in der Plettenberg Game Reserve Lodge sind dabei. Weil nicht viel los war, haben wir ein Upgrade bekommen. Ich habe den Ausblick aus der Badewanne sehr genossen!
Das Fotoalbum findet sich in der Linkliste dieses Blogs.

02.01.10 Plettenberg - Tsitsikama

Heute war leider Abschied von Plettenberg Game Reserve, wo wir einen wundervollen Jahreswechsel verbracht haben. Nachts hatte es noch geregnet und gewittert. Morgens hat uns dann aber schon die Sonne die Butter vom Toast geschmolzen. Also konnte auch der wegen Regens abgesagte Horse Ride nachgeholt werden. Ich habe bereits mehrere Anläufe mit Pferden unternommen, die aber alle einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterliessen. So, dass ich nicht der Erste bin, wenn es ans Reiten geht. Die Amerikaner, die mit uns auf die Tour gingen, erzählten jedoch, dass man per Pferd unheimlich nahe an die Tiere herankommt. Viel näher als mit dem Jeep. Das war doch mal motivierend. "Camel" war mein Wegbegleiter für die nächsten drei Stunden. Sie hat aber nicht geraucht ... und ich habe auch keine gute Werbefigur abgegeben. Mit einem Helm bewaffnet und reichlich Sonnencreme auf der Haut ging es dann also los. Wir sind tatsächlich beeindruckend nahe an die Tiere herangekommen, wie dieses Bild beweist. Zu Fuß wäre es mir allerdings deutlich wohler gewesen. Von oben gab die Sonne ihr Bestes und versuchte jeden noch so kleinen Fleck zu finden, der womöglich keine Sonnencreme erwischt hat. Unter mir hatte ich eine dickköpfige Dame, die sich nichts aber auch gar nichts sagen ließ. Weder aufmunternde Worte noch eindeutige Gesten mit den Füßen oder heftiges Zerren an den Zügeln liessen sie beeindrucken. Ich hasse diese Sandwich-Positionen, Sonnenbrand von oben, Ignoranz von unten! So trottete ich mit Camel immer 10 bis 20 Meter hinter dem Rest unter der glühenden Sonne her. Wenn ich dann anhalten wollte, um ein Foto zu schiessen, trottete sie einfach unbeirrt weiter. Mit erhobenem Haupt, da ich die kompletten Zügel in der Hand hielt. Dies wäre ja an und für sich schon deprimierend genug. Zu allem Überfluß waren unsere amerikanische Begleiter ambitionierte Reiter. Mit Schwesterchen und Brüderchen von Camel galoppierten sie mal rechts, mal links vobei, ein bisschen voraus um dann wieder auf uns zu warten. Das nächste Mal gehe ich zu Fuß! Dann kann Camel alleine hinterhertrotten, oder zu Hause bleiben und Hafer fressen! Ich habe nach dem Ausritt Frieden mit ihr geschlossen. Wir wollen in Zukunft aber trotzdem eher getrennte Wege gehen.
Geblieben von Plettenberg Game Reserve sind - neben einem Sonnenbrand - beeindruckende Bilder einer phanstastischen Landschaft und Tierwelt sowie liebevolle Menschen, die sich in diesen Tagen mit besonderer Mühe um unser Wohlergehen gesorgt haben. Diesen Ort kann ich nur wärmstens empfehlen.
Von dort zu unserem heutigen B&B sind es nur 50 Kilometer. Wir sind wieder an der Küste und lassen unsere verbrannten Glieder im Pool auskühlen. Morgen geht es dann weiter auf der N2 gen Norden. Erste Station wird der mit 260 Meter höchste Bungee-Jump der Welt sein. Wird er springen? Mit oder ohne Seil, nach dieser Depression?
Es bleibt spannend!
Aber jetzt gibt es erst einmal südafrikanisches Abendessen. Von den Portionen hier werden wir noch Monate zehren und auf den Hüften mit uns herumtragen! Aber was soll´s. Es ist Urlaub und das Essen schmeckt super.

31.12.09/01.01.10 Plettenberg Game Ressort

31.12.09 Plettenberg Bay Game Reserve Lodge
Von Mossel Bay zum Plettenberg Game Reserve Park ist es eigentlich kein weiter Weg. Wir hatten mit Meike vom B&B auch schon eine schöne Route zusammengestellt. Als wir aber unser Gepäck ins Auto laden wollten, mussten wir feststellen, dass ein Reifen platt war. Der Blick zum Reserverad offenbarte ein dürftiges Notrad, mit dem ich die Weiterreise nicht angehen wollte. Zum Glück ist der Flughafen George in der Nähe, wo die Autovermieter eine Station haben. In einer Stunde sollte unser Ersatzwagen beim B&B sein. Die ganze Aktion hat sich dann aber leider den ganzen Vormittag hingezogen, da kein Ersatzfahrzeug verfügbar war. Mittags kam dann ein kleineres Auto von einem anderen Car Rental Unternehmen und die Fahrt konnte weitergehen. Unsere schöne Routenplanung war natürlich Makulatur geworden und wir mussten auf dem schnellsten Weg zu unserer nächsten Station, dem Wildpark in Plettenberg Bay. Wir wollten jetzt ja auch einmal wilde Tiere sehen und Silvester in einer schönen Landschaft verbringen. Unterwegs verschlechterte sich das Wetter zunehmend und es begann zu regnen. Leider mussten wir dann auch noch einen tödlichen Autounfall miterleben. Die Coloured halten sich wirklich nahe an der Strasse auf und überqueren diese zum Teil halsbrecherisch. Kreuze an der Strasse sind Zeichen dafür, dass dies oft nicht gutgeht. Die Zahl der Verkehrstoten ist in Südafrika sehr hoch. Leider ist der junge Mann vom Auto erfasst worden, kurz bevor wir an diese Stelle kamen. Nach diesem bedrückenden Erlebnis sind wir noch zu den Heads bei Knysna gefahren und dann aber direkt weiter zu unserer Lodge. Dort war gerade der Strom nach einem Stromausfall wiedergekommen und es wurde von Kerzenlicht und Lampen auf Elektrik umgestellt. Die freundliche junge Dame an der Rezeption erklärte uns, dass sie unseren Zimmerwunsch aus unserer Internetreservierung von Doppelzimmer auf Familienzimmer geändert habe, da noch ein großes Zimmer frei sei. Der erste Blick in unser neues Heim für zwei Nächte war dann auch beeindruckend, wie die Bilder im Online-Album belegen. Am Abend war Sylvester-Dinner geplant. Zu Silvester muß man jedoch wissen, daß ganz im Gegensatz zu anderen Ländern hier von Silvester nicht allzu viel Aufhebens gemacht wird. Feuerwerk gibt es ohnehin nur als offizielles Feuerwerk, da ansonsten schnell das das halbe Land in Feuer stehen würde.
Der Regen hat die ursprüngliche Planung des Dinners zunichte gemacht. Es gibt hier eine sehr schöne offene Lodge an einem See. Dort sollte gegrillt werden. Bei dem Regen mussten wir uns allerdings ins trockene Haus verziehen und das Grillen musste auf den wesentlich kleineren Grill in die Küche verlegt werden. Während der Wartezeit wärmten wir uns am Feuer des offenen Kamins und unterhielten uns mit einer amerikanischen Familie, die über den gesamte Welt verstreut, zu Silvester hier zusammenfand.
01.01.10 Plettenberg Bay Game Reserve Lodge
Heute hatten wir unsere erste Safari "Game Drive". Eigentlich sollte vormittags eine Tour mit dem Jeep und nachmittags eine Tour auf dem Pferd sein. Angesichts des andauernden schlechten Wetters wurden jedoch alle Horse Riding Tours abgesagt. Wir haben unseren Ritt jetzt auf den Abreisetag verlegt, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessert. Auf der Jeep-Tour waren wir alleine mit dem Fahrer. Angesichts der Top-Peak-Season doch sehr verwunderlich. Laut Aussage des Fahrers verbringen diesen Tag die Südafrikaner aber gerne im Kreise ihrer Familien. Gut für uns, so konnten wir anhalten wo wir wollten und unser Guide hat die Tour auch etwas weiter ausgedehnt. Auch wenn die Tiere, die wir heute gesehen haben, natürlich alle in einem Reservat eingeschlossen sind, hat man doch nicht den Eindruck in einem großen Zoo zu sein, da die Fläche des Reserves rießig ist. Die Tiere lassen den Jeep relativ nahe heran, da sie dies gewohnt sind. Gesehen und  natürlich fotografiert haben wir Löwen, Giraffen, Flußpferde, ein Nashorn, Krokodile, Zebras Springböcke. Zu jedem Tier haben wir von unserem Fahrer interessante Informationen bekommen. Der zweite Jeep, der zur gleichen Zeit unterwegs war, ist mit Getriebeschaden nach dem Besuch der Löwen liegengeblieben. Diese waren jedoch bereits satt, so dass die kleine Familie aus Deutschland, die sich im Jeep befand, wohbehalten beim Dinner erschien. Die meisten tödlichen Unfälle gibt es auch nicht miit Löwen, sondern mit Flußpferden, die ihr Revier sehr aggressiv zu verteidigen wissen und statt zu flüchten auf Angriff setzen. Den freien Nachmittag nutzten wir zum Besuch eines Elephant Ressorts. Dort konnten wir Elefanten von der Nähe betrachten und sie am Rüssel führen. Zum Abschluss gab es noch eine "class", das heisst Unterricht über Elefefanten in einem Feiluftklassenzimmer. Jetzt wissen wir auch über das Zahnwesen und Funktionsweise des Rüssels Bescheid. Ein Test wurde uns erspart. Abends gab es wieder Dinner im Game Reserve. Davor haben wir noch am offenen Kamin mit den anderen Gästen die Reste des sehr leckeren südafrikanischen Weins vom Vorabend genossen. Zum Dinner gab es leckeres gegrilltes Hühnchen. Der Abend fand seinen Ausklang wieder in den tiefen Sesseln vor dem lodernden Feuer im Kamin, während draussen der Regen herunterprasselte. Hoffentlich bessert sich das Wetter noch für unseren Horse Ride.
02.01.10 Plettenberg Game Reserve Lodge
Unser letzter Tag in der Lodge. Leider, wir haben den Aufenthalt sehr genossen hier, auch wenn das Wetter schlecht war. Heute nacht ist noch ein Gewitter mit Donner und Regen durchgezogen. Aber am Morgen scheint die Sonne wieder. Ein herrlicher Tag in Südafrika wartet auf uns.